Medizin und Geschichte Innsbruck

  • Ein MuGI-Abend pro Semester, möglichst im Mai für das Sommer- bzw. im November für das Wintersemester!
  • Themen aus der Gesundheits- und Medizingeschichte.
  • Einschlägige ExpertInnen werden zu ihren jeweiligen Spezialgebieten referieren.
  • Zielpublikum ist aber dennoch die interessierte Öffentlichkeit, dezidiert nicht die Fachwelt!
  • Entsprechend ist kein spezielles (medizin)historisches Vorwissen für die Vorträge erforderlich.
  • Nicht nur lokale, sondern auch nationale und internationale Fachleute werden eingeladen.
  • Anschließend immer Möglichkeit zur informellen Diskussion!

 

Vorgeschichte

Das erfreulich große Interesse am medizinhistorischen Wahlfach, welches an der Medizinischen Universität Innsbruck erstmalig wieder ab dem Wintersemester 2015/16 von Mag. Dr. Christian Lechner (Kinderklinik) und Dr. Hannes Stofferin (Anatomie) mit großer und wichtiger Unterstützung von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Gaedicke (zu dieser Zeit geschäftsführender Direktor des Departments Kinder- und Jugendheilkunde) angeboten werden konnte, motivierte schon früh zur Planung und Organisation weiterer gesundheits- und medizingeschichtlicher Veranstaltungen.

Auf Anregung von Prof. Gaedicke wurde im Rahmen der erwähnten Lehrveranstaltung „Einführung in die Geschichte der Medizin“ für einen zusätzlichen Vortrag der deutsche Medizinhistoriker Univ.-Prof. Dr.phil. Thomas Beddies vom Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité Berlin eingeladen, der am 19.01.2016 vor großem Publikum über „Die Geschichte der Berliner Kinderheilkunde während des Nationalsozialismus“ referierte. Organisiert und veranstaltet haben diesen Vortragsabend der Freundeskreis Pesthaus und ALUMN-I-MED, der AbsolventInnenverein der Medizinischen Universität Innsbruck.

Der große Erfolg der Veranstaltung ließ schon früh einen weiteren medizinhistorischen Vortrag im Sommersemester 2016 planen. Dieses Mal sollte allerdings ein Lokalbezug hergestellt werden und so berichtete Ass.-Prof. i.R. Dr. Karl-Heinz Künzel (ehemals Anatomie Innsbruck) am 06.04.2016 anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums des Fundes über „Ötzi und seine Zeit in Innsbruck“. Diesen Abend organisierte der Freundeskreis Pesthaus zusammen mit der Innsbrucker Kinderklinik. Auch Prof. Künzel referierte in einem fast vollen Hörsaal vor etwa 250 interessierten Anwesenden.

Diese beiden so erfreulich gut besuchten Vorträge mit ihren anschließenden spannenden und interaktiven Diskussionen, motivierten Mag. Dr. Lechner und Prof. Gaedicke zu einer Fortführung dieser Veranstaltungen unter eigener Flagge. Jedes Semester (möglichst Mai und November) soll und wird ein gesundheits- und medizinhistorischer Vortragsabend mit Diskussion stattfinden. Das Zielpublikum für diese Vorträge ist dabei dezidiert die interessierte Öffentlichkeit und nicht die Fachwelt!

Anschließend wird bei einem Getränk immer die Möglichkeit zu einem informellen Austausch bestehen. Entsprechend wurde ein Sponsor gesucht und erfreulicherweise in der Hypo Tirol Bank (Leiter der Klinikfiliale: Roland Schreier) gefunden.

Die Vorträge werden von wechselnden ReferentInnen bestritten, wobei nicht nur lokale, sondern auch nationale sowie internationale Fachleute eingeladen werden sollen. Zur entsprechend notwendigen Vernetzung mit der medizinhistorischen Fachwelt schlug Mag. Dr. Lechner eine Kooperation mit dem Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie (Leiterin: ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Margret Friedrich) der Universität Innsbruck vor. Erfreulicherweise war die dort tätige renommierte Medizinhistorikerin ao.Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Dietrich-Daum gerne bereit, an dieser Reihe mitzuwirken.

Die Beteiligung und Unterstützung des Freundeskreis Pesthaus an dieser Reihe war erfreulicherweise bereits früh zugesagt worden, als einzigem medizinhistorischen Verein in Tirol eine nahliegende Selbstverständlichkeit.

Als letztes musste noch ein entsprechender Name für diese Reihe geschaffen werden, der auch einen Lokalbezug herstellt. Nach interner Diskussion einigten sich alle Beteiligten letztlich auf „MuGI“, stehend für „Medizin und Geschichte Innsbruck“.

Bestückung einer Vitrine in der Bibliothek des Landesmuseums Ferdinandeum

Erfreulicherweise durften wir vom 19. Juli bis zum 30. September 2016 einige ausgewählte Objekte unserer Sammlung in der Schauvitrine der Bibliothek des Ferdinandeums ausstellen. Diese Vitrine fällt allen BesucherInnen der Bibliothek sofort ins Auge, nachdem sie direkt im Eingangsbereich positioniert ist. Die Möglichkeit, in dieser Spezialbibliothek für gesamttirolische Landeskunde, in der regelmäßig interessante und spannende Veranstaltungen stattfinden, einige repräsentative Objekte vorzeigen zu dürfen, verdankten wir dem Kustos der Bibliothek, Herrn Mag. Roland Sila.

Bislang konnten wir Teile unserer Sammlung bereits in einigen unterschiedlichen Institutionen ausstellen, das Bestücken dieser Vitrine in der Ferdinandeumsbibliothek ist für uns aber von besonderer Bedeutung und hat uns sehr geehrt, immerhin ist die Bibliothek Teil des Ferdinandeums selbst.

Ausgestellt wurden Blutdruckmessgeräte, Hämometer zur Bestimmung des Hämoglobingehaltes von Patientenblut, ein Hochfrequenz-Strahlapparat, eine Schimmelbuschmaske, Albuminimeter zur Messung von Protein im Harn, unterschiedliche Medikamentenpackungen und drei Mikroskope.

Wir hoffen, im nächsten Jahr im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung nochmals mit Objekten in die Bibliothek zurückkehren zu dürfen und bedanken uns jedenfalls herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit!

Ansicht der Schauvitrine von vorne.
Ansicht der Schauvitrine von vorne.

 

Blick in den Arbeitsraum der Bibliothek und in die Vitrine.
Blick in den Arbeitsraum der Bibliothek und in die Vitrine.

Euregio Museumstag am 14.10.2016

Obmann HR Dr. Christoph Neuner und Sammlungsbeauftragter Mag. Dr. Christian Lechner haben den diesjährigen Gesamttiroler Museumstag im Gemeindemuseum Absam besucht. Das Motto der diesjährigen Tagung stand ganz im Sinne von „Netze knüpfen“ und dem „Mehrwert der Kooperation in der Museumslandschaft“. Eröffnet wurde der Tag von den politisch für die museale Kulturlandschaft Verantwortlichen der drei Tiroler Landesteile: Landesrätin Dr. Beate Palfrader (Tirol), Landesrat Tiziano Mellarini (autonome Provinz Trient) und Landesrat Florian Mussner (Autonome Provinz Bozen – Südtirol). Vorher begrüßte noch der Absamer Bürgermeister Arno Guggenbichler die TagungsteilnehmerInnen. Auch Dr. Benedikt Erhard (Abteilung Kultur, Land Tirol) äußerte seine Gedanken zum Tagungsmotto.

Anders als im letzten Jahr gab es dieses Mal keine Kurz- oder Impulsvorträge, sondern das Programm bestand aus einem Dialogforum in wechselnden Kleingruppen. Das dazugehörige Konzept nennt sich „Worldcafé“ und wurde den TeilnehmerInnen von Patricia Munro erläutert: In Gruppen von vier bis fünf Personen wird ein Thema über 20 bis 30 Minuten diskutiert, dabei soll eingangs eine kurze Vorstellung der jeweiligen Gruppenmitglieder erfolgen, anschließend zum konkreten Thema gesprochen werden. Dabei darf nur derjenige sprechen, der den „talking stick“ in der Hand hält, die anderen sollen derweil konzentriert zuhören und nicht unterbrechen, bevor sie selbst an die Reihe kommen. Im Anschluss an solch eine Runde wechseln, bis auf eine Person, alle anderen den Tisch. Am nächsten Tisch sollten möglichst keine TeilnehmerInnen sitzen, die man bereits kennt. Auf diese Weise konnten innerhalb von wenigen Stunden am Vor- wie Nachmittag über 20 neue Personen kurz kennengelernt werden. Eine überaus effektive Methode des gegenseitigen Vernetzens also, dieses „Worldcafé“.

Unter anderem sollten dabei Ideen gesammelt werden, um die Kooperation in der Tiroler Museumslandschaft zu verbessern und auch Synergien zur Bewerbung selbiger geschaffen werden. Ein Gedanke dabei war eine Online-Aufstellung aller Tiroler Museen und (privaten) Sammlungen mit Kurzbeschreibung der jeweiligen Inhalte. Eventuell könnten auch die bisher erstellten Sonderausstellungen mit aufgelistet werden, damit eine andere Einrichtung bei Interesse diese Ausstellung nochmals an einem anderen Ort präsentieren könnte. Auch eine Koordination solcher möglichen Kooperationen über eine zentrale Stelle scheint ein guter Gedanke.

Die Öffentlichkeitsarbeit via neuer Medien stellt natürlich eine sehr wichtige Säule insbesondere für die Sichtbarkeitsmachung bei den jüngeren Generationen dar, deswegen wurde auch vorgeschlagen, auf den jeweiligen Homepages der Museen und Sammlungen per Link auf sämtliche andere Tiroler Museen zu verweisen.

Wichtig war für sehr viele TeilnehmerInnen auch, ihre Hoffnung auszudrücken, dass besonders die einfacher realisierbareren Punkte möglichst nicht im Sande verlaufen und auch wirklich umgesetzt werden sollten.

Insgesamt war diese Veranstaltung ein erfolgreicher Tag für den Freundeskreis Pesthaus, welcher dadurch wiederum einigen neuen Kulturschaffenden bekannt gemacht werden konnte.

Link

http://www.theworldcafe.com/