Führung durch die Praxis Dr. Erismann am 17.01.2023

Nach der gelungenen „Eröffnung“ der Praxis Dr. Vera Erismann am 18.10.2022 organisierten wir auf mehrfache Nachfrage eine erneute Führung durch die im Saluteum eröffnete allgemeinmedizinische Praxis, in welcher Frau Dr. Erismann immerhin über fast 50 Jahre Patient:innen empfing.

Zwar führten unser Obmann Mag. Dr. Christian Lechner und Schriftführer ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp nur eine kleine Gruppe Interessierter durch die Ordination, aber umso interaktiver gestaltete sich der Abend. Sicherlich werden wir zu einem anderen Zeitpunkt nochmals gerne durch die Praxis führen und sei es im Rahmen unserer nächsten Führungen durch unsere gesamte Ausstellung.

 

Beitragsbild: Vera Erismann in den frühen 1940ern.

Ausstellungseröffnung „Ausgrabung vom Friedhof des Stadtspitals Innsbruck“ am 13.12.2022

Im Jahr 2000 erfolgte im Rahmen der Umbauarbeiten bei der Rathauserneuerung und Tiefgaragenerbauung am Adolf-Pichler-Platz eine Ausgrabung des alten Innsbrucker Spitalsfriedhofs. Dieser war vom 16. Jahrhundert weg bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts letzte Ruhestätte für Innsbrucker Bürger:innen. Einige knöcherne Überreste mit auffallenden pathologisch-anatomischen Besonderheiten wurden nach der Ausgrabung, an welcher unter anderem die paläoanatomische Arbeitsgruppe des Anatomischen Institutes der damaligen Medizinischen Fakultät beteiligt war, an das Adolf-Pichler-Platz-Gymnasium zur Ausstellung übergeben. Federführend in der erwähnten Arbeitsgruppe waren deren Gründer ao. Univ.-Prof. Dr. Othmar Gaber und dessen ehemaliger Schüler und späterer Kollege Ass.-Prof. Dr. Karl-Heinz Künzel.

Frau Maria Bachler, Geschichtelehrerin und seit vielen Jahren Pesthausmitglied hat nun eben diese Ausstellung im APP-Gymnasium über viele Jahre mit ihren Schüler:innen besucht, bis sie plötzlich ohne Vorwarnung vor leeren Vitrinen stand. Rückfragen vor Ort haben ihr den Weg zu Prof. Künzel gewiesen, der die knöchernen Überreste letztlich an Frau Bachler leihweise übergab. Frau Bachler hat diese anschließend über Jahre in ihrem Unterricht zur Veranschaulichung und mit großer Pietät eingesetzt. Mit ihrer Pensionierung wollte sie diese kleine Sammlung in guten Händen wissen und hat diese in Rücksprache mit Prof. Künzel an unseren Verein übergeben.

Wir freuen uns sehr darüber und haben einen prominenten Ort in unserem Schaudepot nun mit diesen Zeugnissen der Innsbrucker und Tiroler Medizingeschichte bestückt. Erfreulicherweise hat uns Prof. Künzel in Form eines Vortrages die genauen Hintergründe und Abläufe im Kontext dieser Ausgrabung erörtert und wurde dabei kompetent von Mag. Dr. Christian Kofler (Medizinhistoriker, Universitäts- und Landesbibliothek Innsbruck) unterstützt, welcher damals auch persönlich beteiligt war.

Anschließend hat Frau Bachler noch aus ihrer Sicht den Ablauf für die interessierten Anwesenden zusammengefasst und damit den genauen zeitlichen roten Faden nochmals klar verständlich wiedergegeben.

Nach diesen spannenden Berichten wurden die beiden Vitrinen noch enthüllt und die Anwesenden konnten sich die kontextualisierten knöchernen Überreste nochmals in Ruhe anschauen und hatten dabei noch Gelegenheit die Protagonist:innen in der ein oder anderen Angelegenheit genauer zu befragen.

Karl-Heinz Künzel, Maria Bachler und Christian Lechner (v.l.n.r.) vor den beiden Vitrinen. Es fehlt Christian Kofler.
Karl-Heinz Künzel, Maria Bachler und Christian Lechner (v.l.n.r.) vor den beiden Vitrinen. Es fehlt Christian Kofler.

Den interessanten Abend ließen wir dank Frau Bachler mit selbstgemachtem Brot und Aufstrich nebst gutem Glas Wein oder Saft gemütlich und in freundschaftlicher Atmosphäre ausklingen.

Aufgrund der aktuellen Situation mit steigenden Influenza-Erkrankten haben wir uns im Vorfeld auf einen kleinen Kreis geeinigt, so dass bei deutlich mehr Anmeldungen als angedachten „Plätzen“ eine Wiederholung im Frühjahr 2023 angezeigt ist.

Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei unseren drei Protagonist:innen, Maria Bachler, Karl-Heinz Künzel und Christian Kofler, herzlich bedanken!

 

Beitragsfoto: Christoph Neuner

Foto im Text: Dietmar Bachler

Text: Christian Lechner

Von Korkenaristokraten und Mumientrinkern – Unsere dritte Weinverkostung am 24.11.2022

Nach unseren beiden ersten präpandemischen Weinverkostungen 2017 und 2018 hatten wir nun das große Vergnügen am Abend des 24.11. erneut von unserem Kassier und Weinakademiker Georg Aichinger durch einige Weine der Bordeauxregion geführt zu werden. Unterstützt hat dabei natürlich wieder unsere stv. Obfrau Astrid Aichinger.

Nach kurzer Begrüßung durch unseren Vereinsobmann Mag. Dr. Christian Lechner, erläuterte uns Georg Aichinger in gewohnt wissender Manier die Hintergründe von neun Weinen, zwei weiß und sieben rot, aus einer der bekanntesten Weinanbauregionen der Welt. Allein diese Herkunft ermöglicht den Weingütern dabei schon einen gewissen Preisaufschlag einzuplanen, ohne unzureichende Nachfrage befürchten zu müssen.

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Eröffnung der Praxis Dr. Vera Erismann am 18.10.2022

Der 18. Oktober 2022 wird in die Geschichte unseres Vereins als Tag einer besonderen Veranstaltung eingehen. Verzögert durch die langen Monate der Pandemie und die aufwendige Nachgestaltung der für die Ausstellung vorgesehenen Räumlichkeit, konnten wir endlich die uns überlassene Einrichtung der in Innsbruck tätigen praktischen Ärztin Dr. Vera Erismann (geb. 1919 in Bonn, gest. 2018 in Innsbruck) präsentieren.

 

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Besuch des Rablhaus am Weerberg am 13.07.2022

Am Nachmittag des 13. Juli 2022 versammelte sich eine Reihe von Vereinsmitgliedern erneut am Weerberg, um das Heimatmuseum „Rablhaus“ zu besuchen. Unterhalb der alten Kirche gelegen, ist das Museum die einzige Einrichtung im Alpenraum, die sich mit dem Thema Volksglaube befasst.

Nachdem unser Besuch im Vorjahr eine derart positive Resonanz zur Folge hatte, haben wir gerne dieses Jahr erneut einen Abstecher auf den Weerberg eingeplant. Der Ablauf war dabei ziemlich ähnlich wie im Vorjahr, nur dass zusätzlich eine Sonderausstellung zu den Kapellen am Weerberg zu besichtigen war.

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Stationen der Medizingeschichte am 22.06.2022

Bereits zum fünften Mal fand am 22.06.2022 die Veranstaltung „Stationen der Medizingeschichte“ statt, welche einem Gemeinschaftsprojekt von Freundeskreis Pesthaus, Bibliothek des Ferdinandeums und Tiroler Volkskunstmuseum entspricht.

Nachdem die letztjährige Auflage pandemiebedingt virtuell stattfinden musste, kam es dieses Jahr wieder zu einem dynamischen von Station zu Station Wandern. An diesen vier Stationen wurden dabei anhand einiger medizinhistorischer Objekte bestimmte Aspekte der Medizingeschichte in einem Impulsvortrag vorgestellt. Mit dem Leitthema Impfungen wurde dieses Jahr ein äußerst aktuelles Genre ausgewählt.

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Exkursion nach Heidelberg vom 04.-06.06.2022

Am Samstag, den 04.06.2022, versammelten sich pünktlich um 07:00 Uhr die mitreisenden Vereinsmitglieder nahe des Hauptbahnhofs Innsbruck und bestiegen einen eigens für uns reservierten Bus, welcher uns nach zwei kurzen Pausen sicher nach Heidelberg brachte. Der Pandemie wurde leider im Vorfeld Tribut gezollt, denn mehrere geschätzte Vereinsmitglieder konnten erkrankungs- bzw. quarantänebedingt nicht mitreisen. Ein kleiner Teil der Gruppe fuhr nicht im Bus mit, sondern da im Anschluss eine Weiterreise anstand mit dem Auto.

Vor Ort kehrten wir direkt zum Mittagessen in die Kulturbrauerei Heidelberg ein und trafen die mit dem Auto angereisten Vereinsfreund:innen. Für unsere Gruppe mussten wir für das Restaurant bereits im Vorfeld mittels kleiner Karte die Reservierung abgeben, mussten dafür aber dann auch nicht lange warten. Das Bier im Steinkrug schmeckte hervorragend und auch das Essen war sehr gut und reichlich. Ein gelungener Start für unsere Heidelbergexkursion also!

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Die Dopingkommission bei den Olympischen Winterspielen 1976

Als medizinhistorischer Verein haben wir das besondere Glück, nicht nur viele unglaublich spannende Objekte in unserer Sammlung, sondern auch mindestens ebenso interessante Zeitzeug*innen auf unserer Mitgliederliste vorweisen zu können. Einer davon, unser Schriftführer ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp, berichtete uns am 23.1. von seinen Erfahrungen als leitender Mediziner in der Dopingkommission bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck.

Nach der Begrüßung durch unseren Obmann Mag. Dr. Christian Lechner und anschließend durch DDr. Wolfgang Markl, M.Sc., dem kaufmännischen Direktor des LKH Hall in Tirol, entführte uns Prof. Knapp auf unterhaltsame und abwechslungsreiche Art und Weise ins olympische Innsbruck des Jahres 1976.

Da Dopingkontrollen damals noch recht neu waren, liefen die Dinge teilweise ein wenig ungeordnet ab. So wurde Prof. Knapp beispielsweise trotz offizieller Schilder am Auto die Zufahrt zu diversen Wettkampfstätten verwehrt. Erst als er sich selbst ein Schild bastelte, das ihn als Gesamtleiter der Dopingkontrolle auswies, durfte er überall hinein.

Das selbstgebastelte Schild von Prof. Knapp (links) sowie die offiziellen Zutrittsschilder (rechts).

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Ausflug zum Turmmuseum Ötz mit anschließendem Törggelen am 23.11.2019

Bei der dritten Auflage der „Stationen der Medizingeschichte“ im Mai 2019 hat unser Verein die Leiterin der Ötztaler Museen, Dr. Edith Hessenberger, kennengelernt, welche eine der „Stationen“ betreute. Es folgte daraufhin eine Einladung unseres Vereins in die Ötztaler Museen, welche wir gerne annahmen und entsprechend zu organisieren begannen.

Am 23.11. sind wir nun gemeinsam mit dem Bus von der Innsbrucker Heiliggeiststraße nach Ötz gefahren. Mit dabei waren 19 Vereinsmitglieder und Interessenten. Am Ötztaler Turmmuseum angekommen, empfingen uns dort Christian Nösig, Obmann des Turmmuseumsvereins, sowie Frau Dr. Hessenberger und begrüßten uns recht herzlich. Bevor es zu „dumpa“ (dunkel) wurde, hat uns Herr Nösig durch den historischen Ötzer Ortskern geführt und uns dabei sehr viel von der Ötztaler und der Ötzer Lokalgeschichte erzählt. Unter anderem erfuhren wir, dass im 12. Jahrhundert der Talname „Ötztal“ erstmals urkundlich erwähnt wurde und dass im 16. und 17. Jahrhundert der Flachsanbau im Ötztal, mit den Zentren Längenfeld, Umhausen und Ötz, florierte. Initiiert hat letzteren wohl das Kloster Frauenchiemsee, welches zur damaligen Zeit Besitzungen im Ötztal hatte. Bei zunehmender Kälte mussten die Mitfahrenden nacheinander ins Turmmuseum selbst wechselten, so dass schlussendlich nur mehr ein Drittel der Gruppe der Kälte trotzte und den letzten Ausführungen von Herrn Nösig im Freien folgte.

Eindruck von der Wanderung im Ötzer Ortskern.

Schließlich kam unsere Gruppe im Café des Turmmuseums wieder zusammen und wärmte sich mit heißem Kaffee, während Herr Nösig uns weiterhin an seinem schier unerschöpflichen Wissen über das Turmmuseum und das Ötztal teilhaben ließ. Interessant für uns als Verein war insbesondere die Tatsache, dass Bruno Haid (1915-1997), der erste Leiter einer anästhesiologischen Abteilung in Innsbruck (der ersten in Kontinentaleuropa), ebenfalls aus dem Ötztal war; auch, dass die Sammlung des Museums neben vielerlei Ketten und Ähnlichem zur Abwehr von Krankheit (darunter viele Fraisenketten) auch zahlreiche „Schluckbilder“ besitzt, auf welchen Heilige abgebildet sind und die man zur Bewahrung der Gesundheit nach und nach zu sich nehmen musste.

Herr Nösig führt uns durch das Museum.

Wir wurden vom obersten bis ins untereste Stockwerk durch das Museum geführt, das seit 2004 besteht. Es beherbergt die Sammlung des Kunstliebhabers Hans Jäger, welche insgesamt etwa 5000 Objekte umfasst. Dabei hatte Jäger von sakralen mittelalterlichen Kunstwerken bis hin zur alpinen Landschaftsmalerei ein recht breites Sammlungskonzept. Eine der Sonderausstellungen im Museum beschäftigt sich gerade mit dem berühmten Osttiroler Maler Albin Egger-Lienz (1868-1926) und dessen Zeit im Ötztal.

Ein Teil der Gruppe bei den letzten Ausführungen Herr Nösigs im Eingangsbereich des Museums.

Nach dieser ausführlichen und interessanten Führung stiegen wir wieder in den Bus, fuhren gemeinsam zum Gasthaus Riese Haymon in Innsbruck und kehrten dort für ein gemütliches Törggelen ein.

6. MuGI-Abend am 23.10.2019

Vorarlberger Geburtskultur: Zur Geschichte der Entbindungsheime im 20. Jahrhundert

Dr. Daniela Reis (Innsbruck)

 

Bereits das sechste Mal fand der medizinhistorische Vortragsabend MuGI, stehend für „Medizin und Geschichte Innsbruck“, nun bereits statt. Weiterhin wurde diese Veranstaltung vor allem durch den Freundeskreis Pesthaus, die Kinderklinik Innsbruck und das Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie organisiert. Zudem unterstützte erfreulicherweise weiterhin die Hypo Tirol Bank (Klinikfiliale, Direktor Daniel Senn, BSc) unsere Vortragsreihe.

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