Am 10.06. präsentierte die Wiener Zeithistorikerin Natascha Bobrowsky, BA MA MA ihr neues Buch „Verbotene Beziehungen. Weibliche Homosexualität im nationalsozialistischen Österreich“. Etwa 20 Interessierte trafen sich in der Innsbrucker Kulturbackstube „Die Bäckerei“ und durften dem spannend-informativen Austausch zwischen der Autorin und der Organisatorin des Abend, Zeithistorikerin MMag.a Dr.in Ina Friedmann, folgen.
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Studienfahrt zum Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim am 17.05.2025
Am 17. Mai 2025 fand im Rahmen eines Wahlfachs an der Medizinischen Universität Innsbruck eine Exkursion zur Gedenkstätte Schloss Hartheim statt – organisiert und begleitet von MMag.a Dr.in Ina Friedmann und Mag. Dr. Christian Lechner. Für die großzügige Unterstützung durch den Freundeskreis Pesthaus, den Absolvent:innenverein Alumn-I-Med und die Medizinische Universität Innsbruck danken wir ausdrücklich. Auch für die liebevolle Versorgung mit Brötchen, Kaffee und Kuchen möchte ich mich bedanken, kleine Gesten, die zwischendurch einen Moment der Erdung erlaubten.
Schloss Hartheim, ein ursprünglich im 16. Jahrhundert errichtetes Renaissanceschloss nahe Linz, steht heute wie kaum ein anderer Ort für die erschütternde Realität medizinischer Verantwortung und medizinischer Verfehlung. Während der nationalsozialistischen „Aktion T4“ wurde es ab 1940 zur Tötungsanstalt umfunktioniert. Hier ermordeten Ärzt:innen und Pflegepersonal in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung des NS-Staates etwa 30.000 Menschen, Menschen mit Behinderung, psychisch Erkrankte, Pflegebedürftige, und auch Häftlinge aus Konzentrationslagern, die als „nicht arbeitsfähig“ eingestuft wurden.
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Neues Buch von Raimund Margreiter – Buchpräsentation am 13.05.2025
Großer Lehrer, große Schüler – so könnte das Fazit eines Buches lauten, das der weltweit bekannte Tiroler Chirurg Raimund Margreiter unter dem Titel „Die Chirurgenschule Innsbruck“ vor kurzem im Eigenverlag veröffentlicht hat. Am 13. Mai wurde es im Rahmen einer ansprechenden Veranstaltung im Audimax der Med Uni Innsbruck vorgestellt.
Zur gemeinsamen Buchpräsentation von ALUMN-I-MED, dem Verein Pesthaus und der Medizinischen Universität Innsbruck am vergangenen Dienstag hatten nicht nur zahlreiche interessierte Gäste im Audimax Platz genommen. Auch einige der von Raimund Margreiter in seinem neuen Buch – im dritten über die Chirurgie in Innsbruck – erwähnten Schüler waren in die Fritz-Pregl-Straße 3 gekommen. Stefan Schneeberger etwa, der Direktor der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie sowie deren Wissenschaftlicher Direktor Gerald Brandacher und ebenso der ehemalige Klinikdirektor Dietmar Öfner-Velano. Aber auch Chirurgen externer Kliniken und Krankenhäuser hatten die Einladung ihres Lehrmeisters Raimund Margreiter angenommen, darunter der Zammer Primar Peter Sandbichler oder der Südtiroler Chirurg Alfred Königsrainer.
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9. MuGI-Abend am 04.12.2024
Die erste Zahnärztin in Tirol und Österreich
Erinnerungen der Innsbruckerin Emilie Hruschka 1870-1953
Dr. Klaus Riehle (Olbia)
Unser 25-jähriges Vereinsjubiläum nutzten wir 2024 gleich für die Organisation von zwei MuGI-Abenden und nach dem ersten solchen im Juni zur Hautklinik Innsbruck in der Zeit des Nationalsozialismus war es uns eine besondere Freude für den 04.12.2024 mit Dr. Klaus Riehle einen trotz aller Bezüge zu Tirol „externen“, konkret auf Sardinien lebenden Referenten einzuladen. Dr. Riehle hat sich aus seiner eigenen höchst spannenden Vita heraus mit der ersten Zahnärztin in Tirol und dem damaligen k.u.k. Österreich-Ungarn Dr. Emilie Hrschuka beschäftigt.
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Weinmeisterschaft 2024 – Österreich gegen Deutschland – Unsere 5. Weinverkostung am 15.11.2024
Zum mittlerweile fünften Mal trafen wir uns in unserem Saluteum zur Weinverkostung. Passend zur heurigen Europameisterschaft hat sich unser Weinakademiker Georg Aichinger folgendes Thema überlegt: Idente Rebsorten – verschiedene Herkunft (Österreich, Deutschland).
Die Anwesenden durften sich also auf spannende Vergleiche und, wie schon in den früheren Auflagen, kulturhistorisch interessante Zahlen, Daten und Fakten freuen.
Deutschland ist mit 103.000 Hektar Anbaufläche weltweit der neuntgrößte Weinproduzent, damit deutlich vor Österreich mit 48.000 Hektar, jedoch auch klar bspw. hinter Italien, Frankreich, Spanien, Australien und Südafrika. Ein Viertel der deutschen Anbaufläche ist dabei der Rebsorte Riesling gewidmet. Damit verfügt Deutschland über die weltweit größte Rieslinganbaufläche. Auch in Australien ist die Rebsorte Riesling sehr beliebt, was historisch mit deutschen Auswanderer:innen zu tun hat.
Diese Rebsorte wächst auf kalkhaltigen Böden, etwa dem Sedimentgestein Mergel. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr die Rebsorte in Deutschland eine unrühmliche Geschichte, es wurde nämlich primär auf Masse statt Klasse geschaut. Unser Vereinsmitglied Univ.-Prof. Dr. Reinhard Putz erinnert sich an einen Besuch auf einem französischen Weingut im Elsass in den 1980ern, wo sich der Winzer als sehr zufrieden mit den deutschen Weinen zeigte, da diese so schlecht seien, dass die echten Weinkenner weiter seinen Wein trinken würden.
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Festveranstaltung „25 Jahre Freundeskreis Pesthaus“ am 23.10.2024
Ein Vierteljahrhundert (im Sinne der) Medizingeschichte
Am 15.04.1999 wurde unser Verein ins zentrale Vereinsregister eingetragen, entsprechend sind wir als Verein heuer schon 25 Jahre alt. Grund genug, eine entsprechende Festveranstaltung abzuhalten, bei deren Gestaltung sich wie üblich gleich mehrere unserer aktiven Funktionär:innen Gedanken machten.
Früh war klar, dass wir uns anlässlich einer derartigen Festveranstaltung auch eine musikalische Untermalung wünschen. Unser Schriftführer ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp hat entsprechend wieder Mag. Spielberger und Freunde engagiert. Zudem wollten wir uns gerne nicht zu einer reinen Festveranstaltung treffen, sondern dieser, neben dem Begehen des Jubiläums, auch einen medizinhistorischen Inhalt geben. Diese Überlegungen endeten im Ziel einer Sonderausstellung der Moulagen der Hautklinik Innsbruck in unserem Saluteum. Herr Univ.-Prof. Dr. Matthias Schmuth (Direktor der Hautklinik Innsbruck) fand unsere Idee erfreulicherweise unterstützenswert und so wurden im Vorfeld der Festveranstaltung knapp 30 Moulagen so vorsichtig wie möglich von der Hautklinik ins Saluteum transportiert.
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Eröffnung der historischen Ausstellung anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Medizinischen Universität Innsbruck am 09.10.2024
Die Medizinische Universität Innsbruck feiert heuer ihr 20-jähriges Jubiläum, selbstverständlich Grund genug, über das ganze Jahr verteilt mehrere anlassbezogene Veranstaltungen zu organisieren. Für uns als Freundeskreis Pesthaus ist es eine große Ehre und Freude, dass wir einen aktiven Part im Reigen dieser Jubiläumsveranstaltungen übernehmen durften.
Passend zu einem medizinhistorischen Jubiläum durften wir eine medizinhistorische Ausstellung konzipieren und deren Eröffnungsveranstaltung am 09.10.2024 im Audimax der MUI begehen.
Dank der Unterstützung der Abteilung PR und Medien der MUI wurde unsere gemeinsame Veranstaltung hochprofessionell beworben. Unser Dank gilt hier an dieser Stelle nochmals besonders Frau Dr.in Barbara Hoffmann-Ammann als Abteilungsleiterin sowie ihren Mitarbeitern Sebastian Egger, BA MA und Martin Ruepp.
Das Überthema der Eröffnungsveranstaltung bestand naheliegenderweise in der Geschichte der Medizinischen Fakultät, ab 2004 dann Universität Innsbruck.
WeiterlesenInformationen zur Ausstellung „Medizin in Vitrinen“ in der Fritz-Pregl-Straße 3
Büchervitrine
1 „Die Grewel der Verwüstung menschlichen Geschlechts“, von Hippolyt Guarinoni (1571-1654), teilrestaurierte Erstausgabe von 1610.
Auf 1330 Seiten findet sich nicht nur medizinisches Wissen, sondern es gibt auch zahlreiche primär religiöse Bestandteile sowie Vor- und Denkschriften.
2 „Der hitzige Wasserkopf“, von James R. Bennett, übersetzt von August M. Lang, Verlag Braumüller, Wien, im Jahr 1844.
Das Buch stammt aus der alten Bibliothek der Medizinischen Klinik, die bei Neuerrichtung der Bibliothek entsorgt werden sollten. Durch raschen Zugriff konnten zahlreiche alte Bücher vor dem Wegwerfen gerettet werden. Es trägt eine alte Inventarnummer und eine Widmung von Prof. Prokop L. Rokitansky (1842-1928, Sohn des berühmten Pathologen Carl von Rokitansky [1804-1878]), dem zweiten Ordinarius für Innere Medizin (1878-1907) nach Errichtung der Medizinischen Fakultät.
3 „Der Tirolische Arzt“, von Klaudius Martin Scherer und Franz Niedermaier, Innsbruck, 1791/1792.
Medizin. Wochenschr. für seine Landsleute.
4 „Schwazer Bergbuch“, Codex Vindobonensis. Faksimile-Ausgabe aus dem Besitz der Österr. Nationalbibliothek. 1556 Erstauflage des Originals. Akademische Druck-u- Verlagsanstalt, Graz 1988.
Das Hauptwerk aus den Büchern unseres Schriftführers stellt das „Schwazer Bergbuch“ aus 1556, eine Faksimile-Ausführung mit der Nummer 47 aus 500. Das schöne Bild daraus über das Bruderhaus, das „Bergwerkspital“, ist der Bezug zur Medizin.
Aus den vier, wohl zur Vorbereitung der Bergsynode angefertigten Exemplaren ragt ein Prachtexemplar hervor, das für König Ferdinand I. bestimmt war. Die Miniaturen sind hier mit einer Goldumrandung versehen, die Figuren sind in festtäglicher Kleidung dargestellt. In den anderen Handschriften werden die Bergleute deutlich realistischer, teils in beschädigter Arbeitskleidung wiedergegeben. Gegenüber dem Entwurfsexemplar unterscheiden sich die vier „fertigen“ Handschriften, die inhaltlich weitgehend übereinstimmen, durch eingefügte Rechtstexte, die als Kompilation des damals geltenden Schwazer Bergrechts anzusehen sind. Außerdem enthalten die 1556 entstandenen Handschriften 19 Landschafts- und Stadtansichten und drei Tafeln mit technischen Abbildungen. Einige Illustrationen sind nicht in allen vier Codices enthalten. Zwei der für die Bergsynode angefertigten Exemplare befinden sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck, darunter auch die Prachthandschrift.
Im Bruderhaus wurden kranke Bergleute behandelt und gepflegt, wenn sie monatlich einen Kreuzer dafür eingezahlt hatten, dies entsprach also einer Art erster Krankenversicherung.

Filmpremiere von „Elfi“ am 13.09.2024
Es war Freitag, der 13.09., ein Glückstag für unseren Verein, hatte doch der zweistündige Spielfilm „Elfi“, für den wir medizinhistorische Gegenstände zur Verfügung stellen durften, Premiere im Innsbrucker Metropol und im Nachspann des Filmes stand „FREUNDESKREIS PESTHAUS – MEDIZINHISTORISCHER VEREIN“ als Leihgeber für einen Teil der Requisiten.
ls Vertreter durfte ich daran teilnehmen, war skeptisch, was mich da erwarten würde und war sehr überrascht über die herrlichen Landschaftsaufnahmen, die schauspielerische Leistungen und die Intensität, die der Film ausstrahlt. Sehenswert! Ich kann ihn nur empfehlen.
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Besuch des Rablhaus am Weerberg am 17.07.2024
Am Nachmittag des 17. Juli 2024 versammelte sich bereits zum vierten Mal eine Reihe von Vereinsmitgliedern am Weerberg, um das Heimatmuseum „Rablhaus“ zu besuchen. Unterhalb der alten Kirche gelegen, ist das Museum die einzige Einrichtung im Alpenraum, die sich mit dem Thema Volksglaube befasst.
Nachdem unsere Besuche in den drei Vorjahren eine derart positive Resonanz zur Folge hatten, haben wir auch dieses Jahr erneut einen Abstecher auf den Weerberg eingeplant. Der Ablauf war dabei ähnlich dem im Vorjahr, nur dass zusätzlich die Sonderausstellung „Von Kuraten, Pilgern und Rebellen“ zu besichtigen war.