„Verbotene Beziehungen. Weibliche Homosexualität im nationalsozialistischen Österreich“ – Buchpräsentation am10.06.2025

Am 10.06. präsentierte die Wiener Zeithistorikerin Natascha Bobrowsky, BA MA MA ihr neues Buch „Verbotene Beziehungen. Weibliche Homosexualität im nationalsozialistischen Österreich“. Etwa 20 Interessierte trafen sich in der Innsbrucker Kulturbackstube „Die Bäckerei“ und durften dem spannend-informativen Austausch zwischen der Autorin und der Organisatorin des Abend, Zeithistorikerin MMag.a Dr.in Ina Friedmann, folgen.

Zur inhaltlichen Einschätzung sei hier der Klappentext der Publikation widergegeben: Erst seit 2005 werden in Österreich Menschen, die als homosexuell verfolgt wurden, zu den Opfern des Nationalsozialismus gezählt. Die Schicksale der Frauen, die wegen gleichgeschlechtlichen Handlungen zwischen 1938 und 1945 nach § 129Ib StG beschuldigt, verurteilt und inhaftiert wurden, sind von der Forschung bisher nur wenig beachtet worden. „Verbotene Beziehungen« interveniert in diese hegemoniale Geschichtsschreibung. Anhand von Gerichtsakten angeklagter Frauen widmet sich Natascha Bobrowsky deren Lebenszusammenhängen und Beziehungen, um Geschichten zu erzählen, die noch nie gehört wurden. Wie lernten sich die Frauen kennen? Wie kommunizierten sie miteinander? Wie trafen sie sich? Gleichzeitig thematisiert das Buch auch die Ereignisse nach einer Verurteilung, die Situation in Konzentrationslagern und eine etwaige Täterinnenschaft – und hinterfragt die gewaltvollen Erzählungen der Akten. »Verbotene Beziehungen« fordert patriarchale Narrative heraus, indem es die Lebensgeschichten verfolgter Frauen aus herrschaftskritischen Perspektiven gegenliest.

Das Buch kann über den Mandelbaumverlag erworben werden (Link).

 

Beitragsbild: Die Autorin mit der Moderatorin des Abends in der Kulturbackstube „Die Bäckerei“.