Bereits zum sechsten Mal erfolgte heuer die Auflage unseres Veranstaltungskonzeptes „Stationen der Medizingeschichte“. Letztes Jahr durften wir die „Stationen“ mit dem Tirol Panorama in einer veritablen Kulturräumlichkeit abhalten, heuer entschieden wir uns wieder für einen dezidierten Kontrast zwischen „historischem“ Inhalt und moderner Umgebung.
Wir haben uns sehr darüber gefreut und möchten uns an dieser Stelle bei den Klinikdirektor:innen des Departments für Kinder- und Jugendheilkunde, Univ.-Prof. Dr. Ursula Kiechl-Kohlendorfer (Pädiatrie II), Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Müller (Pädiatrie I) und Univ.-Prof. Dr. Ralf Geier (Pädiatrie III) nochmals dezidiert bedanken, dass wir die „Stationen“ wieder im Bereich der Terminambulanz organisieren durften. Bereits 2018 durften wir erfreulicherweise die damals zweite Auflage der „Stationen“ dort abhalten.
Am Freitagmorgen, den 12.05.2023, traf sich eine Gruppe unserer Vereinsmitglieder am Hauptbahnhof Innsbruck in freudiger Erwartung der geplanten Exkursion nach Bologna. Schon beim Zusammenwarten am Bahnhof wurde das freundschaftliche Miteinander, das viele unserer Vereinsmitglieder verbindet, offensichtlich. Immerhin fuhren wir nun schon nach Ausflügen nach Basel 2018, Padua 2019, Wien 2021 und Heidelberg 2022 das fünfte Mal gemeinsam zu einer medizinhistorischen Exkursion.
Unser Schaudepot Saluteum hat mittlerweile eine repräsentable Form erreicht, so dass wir uns immer über Besichtigungsanfragen freuen und zukünftig auch proaktiv mehr Führungen anbieten bzw. bewerben wollen.
Entsprechend haben wir uns sehr gefreut, dass unser langjähriges Vereinsmitglied MR Dr. Franz Pistoja mit der Idee auf uns zukam, die ärztlichen Jungpensionist:innen aus dem Bezirk Kitzbühel für einen Besuch unserer Sammlung zu interessieren. Mit entsprechendem Termin und Bewerbungstext bewehrt, hat Kollege Pistoja letztlich eine beachtlich große Gruppe an Interessierten organisieren können.
Diese Gruppe wurde vom eingespielten Duo Prof. Knapp und Dr. Lechner schließlich am 16.05. durch unser Schaudepot Saluteum und unser Depot selbst geführt. Aufgrund des fachlichen Hintergrundes der interessierten Anwesenden entspann sich ein äußerst interaktiver Spaziergang durch unsere Räumlichkeiten und das Krankenhausareal. Durch die spannenden Gespräche konnte freilich keinerlei Zeitvorgabe eingehalten werden, ein untrügliches Signal, dass der Abend den Führenden und den Anwesenden eine große Freude bereitet hat.
Anschließend an diesen besonderen Austausch wechselte die Gruppe noch zum Speckbacherhof am Gnadenwald für ein gemeinsames Abendessen in freundschaftlicher Atmosphäre.
Wir bedanken uns bei Kollegen Pistoja herzlich für die Organisation und bei allen Mitfahrenden für den spannenden Austausch!
Nachdem es schon wieder einige Jahre her ist, dass wir in Räumlichkeiten der tirol kliniken bzw. der Medizinischen Universität Innsbruck Besonderheiten aus unserer Sammlung präsentieren konnten, haben wir uns sehr gefreut, dass wir im Hörsaalfoyer der Frauen-Kopf-Klinik wieder einmal drei Vitrinen für einen gewissen Zeitraum präsentieren dürfen.
Dieses Hörsaalfoyer wird nicht nur von Mitarbeiter:innen und Patient:innen untertags viel frequentiert, sondern während des Semesters finden im danebengelegenen Hörsaal die Vorlesungen für die Medizinstudierenden im vierten und fünften Studienjahr statt. Entsprechend ist dieser Ort für uns als Verein perfekt geeignet, um uns auch bei der zukünftigen Generation von Mediziner:innen bekannt zu machen.
Wir sind als Organisator:innen immer froh um Vorschläge von unseren Mitgliedern hinsichtlich möglicher Exkursionsziele oder Veranstaltungsinhalte. Dies hat bisher zu ausschließlich gelungenen und erinnerungswürdigen Veranstaltungen geführt, beispielhaft sei hier unser Tagesausflug zum Turmmuseum in Ötz mit anschließendem Törggelen im Herbst 2019 erwähnt.
Nach der gelungenen „Eröffnung“ der Praxis Dr. Vera Erismann am 18.10.2022 organisierten wir auf mehrfache Nachfrage eine erneute Führung durch die im Saluteum eröffnete allgemeinmedizinische Praxis, in welcher Frau Dr. Erismann immerhin über fast 50 Jahre Patient:innen empfing.
Zwar führten unser Obmann Mag. Dr. Christian Lechner und Schriftführer ao. Univ.-Prof. Dr. Edwin Knapp nur eine kleine Gruppe Interessierter durch die Ordination, aber umso interaktiver gestaltete sich der Abend. Sicherlich werden wir zu einem anderen Zeitpunkt nochmals gerne durch die Praxis führen und sei es im Rahmen unserer nächsten Führungen durch unsere gesamte Ausstellung.
Beitragsbild: Vera Erismann in den frühen 1940ern.
Im Jahr 2000 erfolgte im Rahmen der Umbauarbeiten bei der Rathauserneuerung und Tiefgaragenerbauung am Adolf-Pichler-Platz eine Ausgrabung des alten Innsbrucker Spitalsfriedhofs. Dieser war vom 16. Jahrhundert weg bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts letzte Ruhestätte für Innsbrucker Bürger:innen. Einige knöcherne Überreste mit auffallenden pathologisch-anatomischen Besonderheiten wurden nach der Ausgrabung, an welcher unter anderem die paläoanatomische Arbeitsgruppe des Anatomischen Institutes der damaligen Medizinischen Fakultät beteiligt war, an das Adolf-Pichler-Platz-Gymnasium zur Ausstellung übergeben. Federführend in der erwähnten Arbeitsgruppe waren deren Gründer ao. Univ.-Prof. Dr. Othmar Gaber und dessen ehemaliger Schüler und späterer Kollege Ass.-Prof. Dr. Karl-Heinz Künzel.
Frau Maria Bachler, Geschichtelehrerin und seit vielen Jahren Pesthausmitglied hat nun eben diese Ausstellung im APP-Gymnasium über viele Jahre mit ihren Schüler:innen besucht, bis sie plötzlich ohne Vorwarnung vor leeren Vitrinen stand. Rückfragen vor Ort haben ihr den Weg zu Prof. Künzel gewiesen, der die knöchernen Überreste letztlich an Frau Bachler leihweise übergab. Frau Bachler hat diese anschließend über Jahre in ihrem Unterricht zur Veranschaulichung und mit großer Pietät eingesetzt. Mit ihrer Pensionierung wollte sie diese kleine Sammlung in guten Händen wissen und hat diese in Rücksprache mit Prof. Künzel an unseren Verein übergeben.
Wir freuen uns sehr darüber und haben einen prominenten Ort in unserem Schaudepot nun mit diesen Zeugnissen der Innsbrucker und Tiroler Medizingeschichte bestückt. Erfreulicherweise hat uns Prof. Künzel in Form eines Vortrages die genauen Hintergründe und Abläufe im Kontext dieser Ausgrabung erörtert und wurde dabei kompetent von Mag. Dr. Christian Kofler (Medizinhistoriker, Universitäts- und Landesbibliothek Innsbruck) unterstützt, welcher damals auch persönlich beteiligt war.
Anschließend hat Frau Bachler noch aus ihrer Sicht den Ablauf für die interessierten Anwesenden zusammengefasst und damit den genauen zeitlichen roten Faden nochmals klar verständlich wiedergegeben.
Nach diesen spannenden Berichten wurden die beiden Vitrinen noch enthüllt und die Anwesenden konnten sich die kontextualisierten knöchernen Überreste nochmals in Ruhe anschauen und hatten dabei noch Gelegenheit die Protagonist:innen in der ein oder anderen Angelegenheit genauer zu befragen.
Karl-Heinz Künzel, Maria Bachler und Christian Lechner (v.l.n.r.) vor den beiden Vitrinen. Es fehlt Christian Kofler.
Den interessanten Abend ließen wir dank Frau Bachler mit selbstgemachtem Brot und Aufstrich nebst gutem Glas Wein oder Saft gemütlich und in freundschaftlicher Atmosphäre ausklingen.
Aufgrund der aktuellen Situation mit steigenden Influenza-Erkrankten haben wir uns im Vorfeld auf einen kleinen Kreis geeinigt, so dass bei deutlich mehr Anmeldungen als angedachten „Plätzen“ eine Wiederholung im Frühjahr 2023 angezeigt ist.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei unseren drei Protagonist:innen, Maria Bachler, Karl-Heinz Künzel und Christian Kofler, herzlich bedanken!
Nach unseren beiden ersten präpandemischen Weinverkostungen 2017 und 2018 hatten wir nun das große Vergnügen am Abend des 24.11. erneut von unserem Kassier und Weinakademiker Georg Aichinger durch einige Weine der Bordeauxregion geführt zu werden. Unterstützt hat dabei natürlich wieder unsere stv. Obfrau Astrid Aichinger.
Nach kurzer Begrüßung durch unseren Vereinsobmann Mag. Dr. Christian Lechner, erläuterte uns Georg Aichinger in gewohnt wissender Manier die Hintergründe von neun Weinen, zwei weiß und sieben rot, aus einer der bekanntesten Weinanbauregionen der Welt. Allein diese Herkunft ermöglicht den Weingütern dabei schon einen gewissen Preisaufschlag einzuplanen, ohne unzureichende Nachfrage befürchten zu müssen.
Der 18. Oktober 2022 wird in die Geschichte unseres Vereins als Tag einer besonderen Veranstaltung eingehen. Verzögert durch die langen Monate der Pandemie und die aufwendige Nachgestaltung der für die Ausstellung vorgesehenen Räumlichkeit, konnten wir endlich die uns überlassene Einrichtung der in Innsbruck tätigen praktischen Ärztin Dr. Vera Erismann (geb. 1919 in Bonn, gest. 2018 in Innsbruck) präsentieren.
Am Nachmittag des 13. Juli 2022 versammelte sich eine Reihe von Vereinsmitgliedern erneut am Weerberg, um das Heimatmuseum „Rablhaus“ zu besuchen. Unterhalb der alten Kirche gelegen, ist das Museum die einzige Einrichtung im Alpenraum, die sich mit dem Thema Volksglaube befasst.
Nachdem unser Besuch im Vorjahr eine derart positive Resonanz zur Folge hatte, haben wir gerne dieses Jahr erneut einen Abstecher auf den Weerberg eingeplant. Der Ablauf war dabei ziemlich ähnlich wie im Vorjahr, nur dass zusätzlich eine Sonderausstellung zu den Kapellen am Weerberg zu besichtigen war.